Weiße Katzen: Geheimnisvolle Boten aus der geistigen Welt?

Weiße Katzen sind selten. Sie machen nur maximal fünf Prozent der weltweiten Katzenpopulation aus. Zwischen 15 und 40 Prozent dieser wunderschönen Tiere haben mindestens ein blaues Auge. Ihr edles Aussehen wurde in den 1960er Jahren sogar auf der Kino-Leinwand legendär, als James-Bond-Bösewicht Blofeld eine weiße Perserkatze auf seinem Schoß kraulte. Hätten Abergläubische in der Höhle des Bösen nicht eher eine schwarze Katze erwartet? Während Katzen mit schwarzem Fell in zahlreichen westlichen Kulturen als Unglücksboten verschrien sind, werden weiße oft mit Reinheit und Unschuld in Verbindung gebracht.

Haben weiße Katzen eine spirituelle Bedeutung, die über das klassische Schwarz-Weiß-Schubladendenken hinausgeht? Nach einem kurzen Blick auf die Fakten beleuchtet dieser Beitrag einige Interpretationen.

Genetische Beeinträchtigungen

Wusstest du, dass viele weiße Katzen taub das Licht der Welt erblicken? Schuld daran ist das sogenannte W-Gen, das für das weiße Fell verantwortlich ist. Normalerweise gibt es bei Katzen nur die Grundfarben Schwarz und Rot, alle anderen Fellfarben ergeben sich aus einer Kombination dieser beiden.

Doch wie verursacht das W-Gen Taubheit oder Schwerhörigkeit? Der Grund ist, dass durch den Gendefekt das Corti-Organ für die Verarbeitung akustischer Signale im Innenohr fehlt. Besonders häufig betroffen sind weiße Katzen mit blauen Augen. Das größte Taubheits-Risiko tritt auf, wenn beide Elterntiere das W-Gen in sich tragen. Studien gehen davon aus, dass zwischen 60 und 80 Prozent aller blauäugiger weißer Katzen taub geboren werden. Das Sehvermögen kann bei Dunkelheit ebenfalls eingeschränkt sein.

Weiße Katzen als spirituelle Boten

Ehe ich auf mögliche symbolische Bedeutungen weißer Katzen zu sprechen komme, weise ich darauf hin, dass diese nicht wissenschaftlich belegt sind und stark von der Kultur, dem Glauben und der persönlichen Überzeugung abhängen. Trotzdem habe ich hier ein paar gängige Interpretationen zusammengefasst:

Unschuld und Reinheit

Einige Kulturen assoziieren weiße Katzen mit Unschuld und Reinheit. Kein Wunder: Da alle Katzen ausgesprochen reinliche Tiere sind, wirkt weißes Fell besonders sauber.

Weiße Katzen als Glückssymbol

In spirituellen Kreisen symbolisieren weiße Katzen Glück. Falls du gerade in einer Krise steckst und dir solch eine strahlende Kreatur begegnet, darfst du doppelt darauf hoffen, dass es in deinem Leben bald wieder bergauf geht. Zum Beispiel könnten vielversprechende Projekte und ein Geldsegen im Anmarsch sein.

In Japan gibt es eine berühmte weiße Katzenfigur namens Maneki-Neko, die ihren Besitzern Glück bringen soll. In japanischen Geschäften und Restaurants ist es üblich, weiße Winkekatzen aufzustellen, um Kundschaft und finanziellen Erfolg anzuziehen.

Göttliche Erleuchtung

Hast du gerade mit Unsicherheiten zu kämpfen? In spiritueller Hinsicht kann dir dann eine Begegnung mit einer weißen Katze göttliche Erleuchtung bringen. Das Ergebnis: Du wirst dir deiner Fähigkeiten und Stärken bewusst und gehst mit mehr Klarheit durch dein Leben.

Weiße Katzen schützen vor negativer Energie

Weißen Katzen wird eine tiefe spirituelle Energie zugeschrieben. Im Feuer negativer Energien können sie dich beruhigen und dein energetisches Schutzschild stärken.

Spirituelle Führung und Sensibilität

Wegen des extrem hellen Fells betrachten einige Menschen weiße Katzen als Boten der geistigen Welt, die Nachrichten von Verstorbenen überbringen und die Intuition schärfen können.

Mystische Begegnung mit weißen Katzen

Wahrscheinlich enthalten alle Mutmaßungen über weiße Katzen Wahrheiten – je nachdem, wie spirituell du bist und was du glaubst. Ich selbst erinnere mich bis heute sehr lebhaft an eine mystische Katzenbegegnung, von der ich dir nun berichte:

2018 neigt sich dem Ende zu. Für mich ist es ein schwieriges Jahr voller Konflikte, vor allem in der eigenen Familie. Hinzu kommt, dass Umi, der letzte Kater meiner Eltern, das Zeitliche gesegnet hat. Nach einem Unfall habe ich Platzwunden im Gesicht. Sie sind noch dick verschorft, als ich Weihnachten auf Fuerteventura verbringe.

Im Hotel leben mehrere weiße Katzen. Ein kräftiger Kater und eine feingliedrige Kätzin fallen mir besonders auf. Sie fläzen sich gerne auf den Sofas in der Lobby, wo der Herr die Dame immer mal wieder mit seiner rosa Zunge putzt. Ihre Statur und ihr Verhalten wecken in mir Erinnerungen an Umi und Delilah, die schon 2012 gestorben ist. Wenn ich die zwei bemerke, setze ich mich dazu und habe das Gefühl, dass meine beiden Lieblinge gerade bei mir sind – inzwischen ganz ausgebleicht.

Als ich eines Abends von einem Ausflug zurückkehre, lungert die weiße Lady auf dem Gang in der Nähe meines Zimmers herum.
„Hallo Katze“, begrüße ich sie.
„Miau“, antwortet sie, huscht wie ein Blitz über die Schwelle und springt auf die Couch. Eindringlich schaut sie mich an, ich nehme neben ihr Platz und streichele sie. So sitzen wir dort eine ganze Weile zusammen, ihr Schnurren beruhigt mich.

Als ich einem Freund von diesen geheimnisvollen weißen Katzen auf Fuerteventura erzähle, meint er: „Das ist ja toll! Deine verstorbenen Katzen haben dir Zeichen geschickt.“

Haben sie das? Oder war nur der Wunsch der Vater des Gedanken? Kam diese weiße Katze vielleicht in mein Hotelzimmer, weil sie spürte, dass ich Katzen liebe? Was denkst du über weiße Katzen? Verrate es mir in einem Kommentar! (as)

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