Katzen machen glücklich und reduzieren mit ihrem beruhigenden Schnurren Stress. Jeder, der die Samtpfoten liebt und sich gerne mit ihnen umgibt, kann diese Aussage bestätigen. Bei depressiven Verstimmungen, Einsamkeit und in handfesten Lebenskrisen wirken die pelzigen Gefährten wie Medizin. Dieser Beitrag nimmt die Heilkräfte der Katzen unter die Lupe, geht auf Studien ein und zeigt am Beispiel von persönlichen Erfahrungen, wie sie Menschen in schwierigen Zeiten helfen können.
Studien belegen Heilkräfte der Katzen
Bereits vor über 20 Jahren führte Prof. Dr. Reinhold Bergler an der Universität Bonn eine Studie mit 150 Probanden in einer akuten Krisensituation durch. Deren Herausforderungen reichten von Arbeitslosigkeit über Trennung bis hin zu schweren Krankheiten. Die eine Hälfte der Studienteilnehmer teilte ihr Leben mit einer Katze, die andere hatte kein Haustier. Rund zwei Drittel der katzenlosen Teilnehmer nahmen psychotherapeutische Hilfe in Anspruch, von den Katzenmenschen entschied sich kein einziger für eine Therapie.
Bergler kam zu dem Schluss, dass die Katzen bei der Lösung des Problems als Katalysator mitgeholfen hatten und dabei Trost und Lebensfreude spendeten. 90 Prozent der Teilnehmer mit Samtpfoten-Therapie lobten die Heilkräfte der Katzen beim Stressabbau. 83 Prozent von ihnen gaben an, sich in Anwesenheit ihrer Stubentiger weniger einsam zu fühlen, während 75 Prozent deren Anhänglichkeit und Treue zu schätzen wussten.
US-amerikanische Studien bestätigen, dass beim Streicheln einer Katze im Gehirn Endorphine (Glückshormone) ausgeschüttet werden. Zeitgleich reduzieren sich durch die Schnurrgeräusche Stresshormone wie Cortisol. Wie Petdoctors erklärt, schnurren Katzen mit einer Frequenz von 25 Hertz – eine Schwingung, die wie ein pulsierende Magnetfeld wirke. Das Schnurren lindere Schmerzen, senke das Risiko von Herzinfarkten und fördere die Bildung neuer Knochensubstanz, heißt es.
Energetische Heilung durch Katzen
In einer herausfordernden Phase meines Lebens erfahre ich die Heilkräfte der Katzen am eigenen Leib. Es ist Anfang 2024. Ich leiste Freiwilligenarbeit in einem Tierheim, um den Vierbeinern zu helfen. In Wirklichkeit bin ich es aber, die von ihren Schützlingen Unterstützung erhält. Wider Erwarten werde ich während meiner ehrenamtlichen Tätigkeit mit ein paar zwischenmenschlichen Problemen konfrontiert. Sie vermiesen mir die Stimmung und würden mich ohne Anwesenheit der Katzen in die Flucht treiben.
Den ganzen Tag leisten mir diese empathischen Wesen seelischen Beistand und sind stets in den richtigen Momenten an meiner Seite. Jeden Morgen zur gleichen Zeit erwartet mich Siamkater Andy, um sich beim Frühstück auf der Terrasse auf meinen Schoß zu kuscheln. Gegen 23 Uhr sitzt der sanfte Riese Valentin vor meinem Zimmer und sagt mir mit einer „Umarmung“ gute Nacht. In der Küche reibt sich die dreifarbige Cara an meiner Herzgegend, während sie laut schnurrt und ein Teil meiner Anspannung von mir abfällt.
Eines Tages fege ich ein Katzenzimmer und weine lautlos vor mich hin. Ein schwarzer Kater, der mir ständig auf den Fersen ist, wird darauf aufmerksam, obwohl ich ihn weder ansehe noch schluchze. Sein Miauen klingt besorgt, als würde er mich fragen: „Was hast du? Wie kann ich dir helfen?“
Ich wende mich ihm zu und werde von mehreren vierbeinigen Freunden gleichzeitig umsorgt. Da sind alle schwarzen Katzen, die anscheinend eine Clique gebildet haben und immer gemeinschaftlich meine Nähe suchen. Auch der schwarzweiße Kini und der grauweiße Kiwi reiben sich an meinem Herzen. Während sie das tun, habe ich das Gefühl, dass sie mir sagen: „Wir haben dich alle gern und wir sind mehr.“
Ihre heilende Energie zeigt Wirkung. Meine Tränen versiegen und ich bedanke mich bei diesen einfühlsamen Kreaturen, denen ich wünsche, dass sie bald ein liebevolles Zuhause finden.
Heilkräfte der Katzen bei Regelschmerzen?
Am nächsten Tag hat meine Kollegin frei. Also kümmere ich mich allein um Futter und Sauberkeit im Katzengehege. Zyklusbedingt spüre ich Stiche im Unterleib, die sich innerhalb weniger Minuten intensivieren. Während sich meine Gebärmutter immer wieder zusammenzieht, bin ich dabei, in gebückter Haltung Katzenklos zu säubern! Was soll ich nur tun? Normalerweise würde ich mich an eine Frau meines Vertrauens wenden und sie in mein weibliches Problemchen einweihen: „Hey, ich habe Regelschmerzen. Darf ich mich kurz hinlegen?“
Da wäre aber nur meine Mitbewohnerin in der Finca, zu der ich ein angespanntes Verhältnis habe. Ich schlucke eine Schmerztablette, kurze Zeit später eine zweite. Unmöglich, ihr meine Lage zu erklären! Ich beiße die Zähne zusammen und bete, dass mir Kreislaufbeschwerden und Übelkeit erspart bleiben. Beides wäre fatal.
Erneut nehmen die Katzen mit ihren feinen Antennen mein psychisches und nun auch physisches Chaos wahr. Kini, Kiwi und der schwarze Kater haben sich auf der Spüle versammelt und reiben sich schnurrend an meinem schmerzenden Unterleib. Ich lege die Putzsachen beiseite und genieße die Vibrationstherapie. Kurz darauf klingen die Krämpfe ab. Wegen der Tabletten oder wegen der Heilkräfte der Katzen? Wahrscheinlich hilft mir eine Kombination aus beidem.
Das Leben ist schöner mit Katzen
Nach fünf Wochen endet mein Freiwilligendienst bei den Tierheimkatzen auf Teneriffa. Ein Teil von mir freut sich, endlich weiterzureisen und sein eigenes Ding zu machen, vor allem Musik, Videos und Bloggen. Der andere Teil ist todtraurig. Als ich zum ersten Mal allein in meiner großen Wohnung auf La Palma aufwache, will ich schlaftrunken zu Katerchen Doxis Gehege torkeln und beim Gang ins Badezimmer den Katzen vor der Zimmertür guten Morgen sagen. Keines dieser Wesen ist mehr da. Der Flur erscheint mir deprimierend leer. Ja, das Leben ist wirklich schöner und entspannter durch die Heilkräfte der Katzen! Siehst du das auch so? (as)
Bloggen kostet Zeit und Geld. Schätzt du meine Arbeit? Wenn ja, freue ich mich sehr über ein Trinkgeld für die Tierschutz-Kasse bei PayPal. Dein Energieausgleich kommt ausgewählten Katzenschutz-Projekten zugute! › Spenden für Katzen-Liebe