Schwarze Katze: Bringt sie wirklich Unglück?

Schwarze Katze auf Korcula

Gestern war mal wieder so ein Schwarzer-Katzen-Tag: Eine schwarze Katze nach der anderen kreuzt meinen Weg. Und plötzlich erinnere ich mich, wie meine Mutter vor einigen Monaten zu mir sagte: „Wo du bist, sind schwarze Katzen.“

Gute Gründe, um den Aberglauben rund um die Samtpfoten im schwarzen Pelz unter die Lupe zu nehmen und ihm den Wind aus den Segeln zu nehmen. Wie allgemein bekannt ist, sind schwarze Katzen mit allerhand Vorurteilen behaftet. In Europa galten sie über Jahrhunderte als Komplizen des Teufels.


Schwarze Katze und Aberglaube

Im Mittelalter wurden Katzen mit schwarzem Fell als Unglücksbotinnen und Begleiterinnen der Hexen betrachtet. Nachdem in der frühen Neuzeit die Hexenverfolgungen begonnen hatten, landeten schätzungsweise zwischen 40.000 und 60.000 Frauen auf dem Scheiterhaufen – und mit ihnen mindestens genauso viele schwarze Katzen.

Sobald eine schwarze Katze den Weg von links nach rechts kreuzt, soll das besonders viel Pech bringen. Und wehe, das Tierchen tut dies an einem Freitag den Dreizehnten! Dieser Aberglaube bezieht sich auf das Buch der Bücher: In der Bibel steht bei Matthäus 25, 31-46, dass sich beim Jüngsten Gericht die guten Menschen auf der rechten Seite aufstellen und die schlechten auf der linken. Etwas weit hergeholt, doch die Katze kommt schließlich von der unheilvollen Seite.



Jahrhundertlang hielt sich deshalb der grausame Brauch, zur Sommersonnenwende schwarze Katzen als „Teufelswesen“ lebendig zu verbrennen. Um am 24. Juni ins Johannisfeuer geworfen zu werden, durfte eine schwarze Katze jedoch kein einziges weißes Haar am Körper tragen. Das hatte zur Folge, dass die Tiere mit weißen Flecken überlebten, während die tiefschwarzen immer seltener wurden.

Schwarze Katze in Dubrovnik
Tiefschwarze Katze in Dubrovnik, Foto: Katzen-Liebe

Glücklicherweise werden solche schrecklichen Rituale aktuell nicht mehr praktiziert. Trotzdem empfehlen Tierschützer, schwarze Fellnasen an Halloween zur Sicherheit in der Wohnung zu lassen. Es kommt immer wieder vor, dass Satanisten und andere Tierquäler sie für schwarze Magie verletzen oder gar töten.

Obwohl solche empathielosen Gestalten eine Minderheit bilden, scheint der auf schwarze Katzen projizierte Aberglaube auch unter Katzenfreunden vorzuherrschen. Laut einer Studie der britischen Tierschutzorganisation Cats Protection aus dem Jahr 2017 warten schwarze Tierheimkatzen im Schnitt 13 Prozent länger auf ein Zuhause als andersfarbige Artgenossen.

Auf die Frage, ob es sich bei den Vierbeinern wirklich um Unglücksboten handelt, findet der französische Schriftsteller Max O’Rell eine klare Antwort: „Ob eine schwarze Katze Glück oder Unglück bringt, hängt davon ab, ob man ein Mensch ist oder eine Maus.“

Katzen in Kotor, Montenegro
Schwarze Katze kuschelt in Kotor, Foto: Katzen-Liebe

Schwarze Katzen als Glücksbringer

Somit ist alles eine Frage der Perspektive – und der Kultur: Zum Beispiel wird in Schottland angenommen, dass eine schwarze Katze vor der Haustür Wohlstand verheißt. Währenddessen soll sie im restlichen Großbritannien Glück bringen. Aus diesem Grund werden schwarze Katzen in den britischen Midlands zur Hochzeit verschenkt, um der Braut ewige Liebe zu bescheren. Auch englische Matrosen nahmen sie früher gerne mit an Bord von Schiffen, damit sie für eine sichere Heimreise sorgten.

Seit 2010 feiern die Briten am 27. Oktober sogar ihren National Black Cat Day (in den USA am 17. August). Er wurde ins Leben gerufen, um die Aufmerksamkeit auf alle schwarzen Tierschutzkatzen zu lenken.

Nun aber zurück zu schwarzen Katzen und Liebesglück: In Japan wird gemutmaßt, dass sie im Leben von Single-Frauen Männermagnete seien. Wahrscheinlich weil ihr Fell so elegant glänzt und sie von einer faszinierend mystischen Aura der Ungezähmtheit umgeben sind. Ob japanische Frauen auf Partnersuche wohl in die Kleinstadt Himeji pilgern? Dort gibt es ein Katzencafé namens Nekobiyaka, wo den Gästen der Aufenthalt ausschließlich von schwarzen Katzen versüßt wird. Damit die Besucher sie auseinanderhalten können, tragen die Tiere Halsbändchen in unterschiedlichen Farben.

Katze im Porträt
Schwarze Katze auf dem Schoß, Foto: Katzen-Liebe

Göttliche Schutzwesen im alten Ägypten

Im alten Ägypten wären die Bändchen wahrscheinlich mit wertvollen Edelsteinen besetzt gewesen. Die Ägypter verehrten die Göttin Bast oder Bastet, die in Statuen oft als schwarze Katze mit Juwelen dargestellt wurde. Sie symbolisierte Fruchtbarkeit und Gesundheit. Da das Volk zum Überleben auf eine florierende Landwirtschaft und auf die Überschwemmung des Nilbeckens angewiesen war, beteten sie die Göttin an. Und natürlich bewahrten Katzen die Ernte vor Ratten und Mäusen.

Zum Schutz vor bösen Mächten schmückten sich viele Menschen mit Katzenamuletten. Außerdem schützte Bastet in der altägyptischen Kultur Haushalte, Frauen und Geburten. Insbesondere schwarzen Katzen wurde nachgesagt, böse Geister fernzuhalten, wenn keine Männer im Haus waren.

Wo boshafte Mächte am Werk sind, mag es also aus spiritueller Sicht auch heute noch ein sehr gutes Zeichen sein, immer wieder schwarzen Katzen zu begegnen. Oder siehst du das anders? Im Kommentarfeld darfst du gerne deine Meinung äußern. (as)

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