Katzenschutz in Istrien: Doma Istrien e.V. hilft Kitten in Not

Katzenschutz in Istrien durch Doma Istria

Geschwungene grüne Hügel, malerische Steinhäuser, und die türkis schimmernde Adria ist nur einen Steinwurf entfernt. Die perfekte Urlaubskulisse, hinter der sich grauenhaftes Katzenleid verbirgt. Obwohl es selbstverständlich auch tierliebe Kroaten gibt, haben Katzen in Kroatien ein schweres Los gezogen. Vielerorts werden sie lediglich als „Nutztiere“ betrachtet, misshandelt und auf der Straße ihrem Schicksal überlassen. Ein starkes Zeichen für den Katzenschutz in Istrien setzt der Berliner Tierschutzverein Doma Istria Cat Rescue e.V.

Katzen-Liebe hat den „Katzen-Kindergarten“ im kroatischen Dorf Brnobići besucht und die Pflegekatzen bei intensiven Kuscheleinheiten kennengelernt. Im Gespräch mit der Vereinsgründerin Martina Hecker wird klar: Die Auswanderin aus Berlin brennt für ihr Engagement zum Wohle der Fellnasen.

Kleine Racker mit großem Herzen

Als wir die Schwelle von Martinas Haus überschreiten, stehen wir sofort in der Küche und werden von einer zahmen Rasselbande umringt. Um rund 20 Jungkatzen und Kitten kümmert sich die ehemalige Krankenschwester aktuell unter ihrem Dach – neben sieben eigenen Katzen und zwei Hunden. Das Ziel von Doma Istria ist, den Schützlingen einen guten Start ins Leben zu ermöglichen und ein liebevolles Zuhause für sie zu finden.

Neugierig suchen die geretteten Samtpfoten Kontakt, genießen Streicheleinheiten und putzen sich gegenseitig ihr seidig weiches Fell. „Die sind alle sehr sozial“, freut sich Martina. „Die Vorstellung, dass Katzen Einzelgänger wären, ist längst überholt.“

In der Tat: Ihre kleinen Racker haben sich als tolles Team arrangiert. Abgesehen von kindlichen Raufereien gibt es nicht einmal am Futternapf Streit. Im Gegenteil, alle Katzen versammeln sich friedlich um das Nassfutter herum, fressen gemeinsam, und anschließend kuscheln sie sich auf menschlichen Beinen schnurrend aneinander. Es ist ein Bild, das einem warm ums Herz werden lässt.

Vor allem das sieben Wochen alte Katzenmädchen Fina ist ausgesprochen anhänglich. Nach dem neun Wochen alten Kater Mister Blue ist sie das jüngste Kitten im „Kindergarten“ von Doma Istria. Wo Finas Mutter abgeblieben ist, weiß Martina nicht. Sie beklagt, dass zahlreiche Mutterkatzen in Istrien überfahren oder vergiftet werden. Noch wiegt Fina nicht viel mehr als 500 Gramm. Während sie sich zart und zerbrechlich an Beine und Brust schmiegt, scheint sie selig zu lächeln. Außerdem ist ihr Schnurren viel lauter, als man es von so einem winzigen Katzenkind erwarten würde.

Kuscheln mit Tierschutzkatzen von Doma Istria
Kuscheln mit Tierschutzkatzen von Doma Istria, Foto: Katzen-Liebe

Katzenschutz in Istrien seit 2023

Martina, die seit ihrer Kindheit Katzen liebt und vor einigen Jahren ein neues Leben in Kroatien begonnen hat, ist laut eigener Aussage ungeplant zum Katzenschutz in Istrien gekommen. „Findelkitten brauchten hier dringend jemanden, der sie mit der Flasche groß zieht“, berichtet die Tierschützerin. „Also habe ich meinen Sohn gefragt, ob wir das machen sollten. Er war auch dafür, und es hat auf Anhieb gut funktioniert.“

Mit sechs Mitstreitern schloss sich Martina 2023 zusammen, um Doma Istria zu gründen. Wie das Team rasch festgestellt hat, handelt es sich beim Katzenschutz in Istrien um einen Vollzeitjob, der Hingabe, Herzblut und eine große Portion Durchsetzungsvermögen gegenüber Behörden und Privatleuten mit Unverständnis gegenüber Katzen erfordert.

Bis heute sei Doma Istria das einzige Tierschutzprojekt in Istrien mit Inkubatoren im Haus. „Die werden gebraucht, um die Kitten konstant in ihren ersten Lebenswochen warm zu halten“, erklärt Martina. „Normalerweise macht das die Mama, und Menschen können ihr das unmöglich den ganzen Tag über abnehmen. Also bleiben die Kleinen maximal vier Wochen im Inkubator, damit sie nicht auskühlen.“

Martina begleitet die kroatischen Jungkatzen, bis sie kastriert sind, über alle vorgeschriebenen Impfungen für den europäischen Heimtierausweis verfügen und entweder in Deutschland oder Kroatien ein permanentes Zuhause gefunden gefunden haben.

Fressende Jungkatzen aus dem Tierschutz in Istrien
Katzenfütterung bei Doma Istria, Foto: Katzen-Liebe

Katzenvermittlung mit Umsicht

Der Katzenschutz in Istrien ist für Martina ein absolutes Herzensprojekt. Deshalb lässt sie bei der Vermittlung ihrer „Pflegekinder“ ein hohes Maß an Sorgfalt walten. Nicht nur durch ihr katzensicheres Zuhause oder die Fahrten zum Tierarzt in Pazin, die etwa fünfmal pro Woche stattfinden: Ehe sie einem Menschen eine ihrer Tierschutzkatzen anvertraut, finden sorgfältige Vorkontrollen im neuen Zuhause der Katze statt. Dafür arbeitet der eingetragene Verein Doma Istria mit einem zuverlässigen Netzwerk von Helfern in Deutschland zusammen.

„Heutzutage muss man wirklich vorsichtig sein“, betont Martina. „Es gibt Tierquäler, die es auf Katzen abgesehen haben, und für schwarze Katzen ist die Situation besonders heikel. Inzwischen führen wir Listen, auf denen bekannte Tierquäler und andere schwarze Schafe stehen.“

Um das Risiko von Vortäuschung falscher Tatsachen noch weiter zu verringern, führt der Tierschutzverein nach der Vermittlung einer Katze aus Kroatien Nachkontrollen bei den Haltern durch. „Uns ist wirklich wichtig, dass es den Katzen in ihrem Zuhause gut geht“, macht Martina deutlich.

Martina mit den Katzen von Doma Istria
Martina mit Pflegekatzen, Foto: Katzen-Liebe

Kater Blinkys schweres Schicksal

Nicht alle Katzen unter dem Schutz von Doma Istria sind zur Vermittlung ausgeschrieben. Ein erschütterndes Beispiel ist Blinky, den Martina als ihren „Hospizkater“ bezeichnet. Der von einem harten Katzenleben Gezeichnete hat Pankreatitis, schlechte Zähne und vier Kugeln im Körper, denn Katzenhasser haben auf ihn geschossen. Wegen einer Niereninsuffizienz können die Geschosse nicht aus seinem vernarbten Körper heraus operiert werden.

Obwohl es für Katzenliebhaber unvorstellbar erscheint, war Blinky keine Straßenkatze. Er hatte eine Halterin, die ihn weder artgerecht ernährte noch seine Erkrankungen und Verletzungen tierärztlich behandeln ließ. Mithilfe des Veterinäramtes sei es Doma Istria gelungen, Blinky aus seiner schrecklichen Lage herauszuholen. „Jetzt bleibt er bis zu seinem Lebensende bei mir“, sagt Martina.

Obwohl der grauweiße Kater geschunden aussieht, zeigt er einen starken Lebenswillen. Trotz schlechter Erfahrungen mit Menschen sucht er immer noch Kontakt und lässt sich in Martinas Küche kraulen.

Kuschelnde Vermittlungskatzen in Kroatien
Kuschelnde Pflegekatzen, Foto: Katzen-Liebe

Tägliches Ringen mit Behörden

Martina betreibt Katzenschutz in Istrien
Martina mit ihren Schützlingen, Foto: Katzen-Liebe

Der mit Blinkys ehemaliger Halterin ausgetragene Konflikt ist nicht der einzige im bewegten Tierschutzalltag von Doma Istria. Katzenschutz in Istrien bedeutet ebenfalls, sich mit kroatischen und deutschen Behörden auseinanderzusetzen. „Das ist nicht immer einfach“, meint Martina. „Es werden einem viele Steine in den Weg gelegt.“

Auch die lokalen Katzen-Shelter, aus denen Doma Istria manche der jungen Katzen übernimmt, sind alles andere als Wellness-Hotels. Das beweist die Geschichte der schwarzweißen Loleka. Obwohl sie inzwischen sechs Monate alt ist, wirkt die Kätzin auffällig klein und zierlich. Martina berichtet: „Im Shelter gab es Hundefutter für die Katzen. Das ist aber die falsche Ernährung, denn Katzen brauchen Taurin.“

Neben Ernährungsdefiziten und -fehlern stünden in den Sheltern in Istrien auch Vernachlässigung, mangelnde Hygiene und Viruserkrankungen wie Parvovirose auf der Tagesordnung.

Spenden für Katzenschutz in Istrien

Der Katzenschutz in Istrien, dem sich Doma Istria jeden Tag widmet, kostet Zeit und Geld. Neben Katzenfutter und -zubehör schlägt die medizinische Versorgung der Pflegekatzen zu Buche. Nur durch regelmäßige Spenden ist es möglich, sie zu füttern, zu kastrieren, zu impfen und ihre Krankheiten und Wunden behandeln zu lassen.

Auf der Website des Vereins stehen verschiedene Optionen der monatlichen Spendenabwicklung zur Auswahl. Ebenso willkommen sind Futter- und Sachspenden für die Katzen.

Zukunftspläne bei Doma Istria

Mit den Spenden verfolgt Martina auch ein ganz besonderes Ziel: Im Jahr 2026 beabsichtigt sie, das erste Tierheim für Katzen in Istrien zu eröffnen. Aus privaten Gründen wird sie mit den Pflegekatzen von Doma Istria in ein neues Zuhause mit noch mehr Platz für die Samtpfoten ziehen.

Wenn es so weit ist, wird der Tierschutzverein außerdem auf Work-and-Travel-Plattformen im Internet Freiwilligenarbeit im Tierheim anbieten, um den Katzenschutz in Istrien auf ein neues Level zu heben. (as)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert