Hund und Katze aneinander gewöhnen: So klappt es

Hund und Katze aneinander gewöhnen

Kann man Hund und Katze aneinander gewöhnen? Ich habe starke Zweifel, als meine Mutter mir im Sommer 2018 verkündet: Es gibt ein neues Familienmitglied! Noch lebt unser steinalter roter Kater Umi, der auf Hunde nicht gerade begeistert reagiert. Trotzdem hat es sein Frauchen gewagt, einen Mini Australian Shepherd in sein Reich zu holen. Auf das süße Foto der spielenden Easy, der noch Welpenerziehung bevorsteht, reagiere ich erst einmal entsetzt mit der Frage: „Willst du Umi entsorgen?“

Nein, antwortet meine Mutter, es sei schon immer ihr Traum gewesen, Hund und Katze zusammen zu halten. Und sie habe sich die Sache wirklich gut überlegt. Natürlich sei Easy vor der Adoption mit der Züchterin zu Besuch bei ihr gewesen und Umi habe gelassen reagiert. „Er hat gespürt, dass von diesem kleinen Wesen keine Gefahr ausgeht“, betont meine Mutter und langsam fange ich an, mich über den vierbeinigen Familienzuwachs zu freuen.



Als ich kurz darauf wieder im Lande bin und die Tiere beobachte, fällt mir auf, dass Kater Umi Easy manchmal anfaucht oder ihr leicht mit der Pfote eine wischt, wenn sie allzu heftig seinen Spieltrieb an ihm auszuleben versucht. Er ist eben ein Methusalem, der seine Ruhe haben möchte, während sie ihre Umwelt erkundet. Ansonsten toleriert er das Hundemädchen, bis er ein paar Monate später an Altersschwäche stirbt.

Hund und Katze aneinander gewöhnen: Vorbereitung

Die Geschichte von Umi und Easy beweist, dass das Zusammenleben von Hunden und Katzen funktionieren kann. Um Katze und Hund erfolgreich zu vergesellschaften, solltest du bei der Vorbereitung ein paar Dinge beachten:

  • Im Idealfall sind der Hund und die Katze beide Welpen und haben ein ähnliches Gemüt. Jungtiere gewöhnen sich schneller an fremde Arten.
  • Vergewissere dich, dass Katze und Hund frei von traumatischen Erfahrungen mit anderen Tieren sind.
  • Vor der Zusammenführung solltest du die Vierbeiner mit dem Geruch des jeweils anderen vertraut machen. Lege beispielsweise eine Decke des Hundes ins Katzenkörbchen.
  • Führe deine Katze behutsam an Bellgeräusche heran. Mit dem Handy kannst du das Bellen deines neuen Hundes aufnehmen und es ihr anfangs leise und allmählich etwas lauter vorspielen.
  • Sorge dafür, dass Hund und Katze vor der ersten Begegnung gut gefressen haben, satt und zufrieden sind.
  • Gehe unmittelbar vor Treffen Nummer eins mit dem Hund Gassi und spiele ausgiebig mit der Katze. So sind beide ausgelastet und entspannt.
Hund und Katze zusammen halten
Hund und Katze in trauter Zweisamkeit, Foto: JackieLou DL / Pixabay

Erste Begegnung zwischen Katze und Hund

Sobald bei deiner Mission „Hund und Katze aneinander gewöhnen“ die erste Begegnung ansteht, leine den Hund unbedingt an und sei in direkter Nähe, damit Streitigkeiten gar nicht erst vom Zaun brechen. Sperre deine Katze auf keinen Fall in eine Transportbox. Darin fühlt sie sich gestresst und verängstigt und hat keine Fluchtmöglichkeiten.

Außerdem ist es ratsam, die folgenden Tipps für eine erfolgreiche Zusammenführung von Hund und Katze zu beherzigen:

  • Bleibe ruhig und entspannt. Hunde und Katzen sind sensitive Wesen, die negative Gefühle sofort aufnehmen.
  • Hol dir Hilfe von einer zweiten Vertrauensperson. So kann sich jeder von euch um eines der Tiere kümmern.
  • Schenke beiden Schützlingen gleich viel Aufmerksamkeit, um Eifersucht zu verhindern.
  • Halte Leckerlis parat und belohne positives Verhalten von Hund und Katze.
  • Greife sofort energisch ein, sollten sich die Tiere aggressiv attackieren.
  • Begrenze die erste Begegnung auf ungefähr zehn Minuten und steigere die Dauer der Zweisamkeit von Tag zu Tag.
  • Stelle sicher, dass beide Haustiere Rückzugsorte und getrennte Futterplätze haben.


Tipps für ein harmonisches Zusammenleben

In den ersten Wochen des Zusammenlebens von Hund und Katze ist es wichtig, dass du deine Alltagsroutinen wie gewohnt ausführst und innerlich wachsam bleibst. Beobachte das Verhalten deiner Lieblinge genau und sei dir deiner Verantwortung bewusst. Lass Geduld walten und gib ihnen Zeit, die Sprachen des jeweils anderen zu erlernen. Vor allem deine Katze benötigt immer wieder Abstand und Freiräume. Das kann eine Katzenhöhle, ein Kratzbaum oder ein erhöhter Platz auf der Fensterbank sein.

Denke daran, deine Haustiere für Erfolge wie friedliches Beschnuppern zu belohnen. Das hebt die Stimmung und steigert die gegenseitige Akzeptanz. In der Regel sind sowohl Hunde als auch Katzen lernfähig. Möglicherweise freunden sie sich während der Gewöhnungsphase sogar an. Bis dahin werden allerdings einige Wochen ins Land ziehen – eine Zeit, in der du die Tiere nur unter Aufsicht im gleichen Raum lassen solltest.

Hund und Katze werden Freunde
Hund und Katze als beste Freunde, Foto: JackieLou DL / Pixabay

Wenn Hund und Katze sich gar nicht verstehen

Willst du Hund und Katze aneinander gewöhnen und kommst zu dem Schluss, dass es partout nicht funktioniert? Tatsächlich gibt es Katzen und Hunde, die sich auf Dauer nicht vertragen. Die folgenden Anzeichen suggerieren, dass die zwei nicht bereit sind, miteinander zu leben:

  • Die Katze verkriecht sich ständig unter dem Bett und verweigert das Futter.
  • Die Katze kommt nicht mehr ins Haus oder verschwindet.
  • Hund und Katze bekriegen sich bei jeder Gelegenheit.
  • Der Hund kann die Katze nicht ausstehen und jagt sie auf bösartige Weise.
  • Der Hund hat im Haus nichts zu sagen und leidet merklich unter der Katze.

Falls du solche Verhaltensweisen bemerkst, sollten deine Alarmglocken klingeln. Dann ist es besser, das Hunde-Katzen-Duo wieder zu trennen.

Missverständnisse zwischen Hund und Katze

Eine angeborene Feindschaft zwischen Hund und Katze gibt es jedoch nicht – nur massive Kommunikationsprobleme. Fakt ist, dass die zwei Tierarten unterschiedliche Sprachen sprechen. Die Verständigungsschwierigkeiten erschweren das Zusammenleben, so dass es zwischen Katze und Hund zu Konflikten kommt. Diese Körpersignale werden falsch interpretiert:

  • Der Hund wedelt freundlich mit dem Schwanz, doch die Katze versteht dies als Drohung.
  • Umgekehrt deutet der Hund das drohende Schwanzwedeln der Katze als Aufforderung zum Spielen.
  • Der Hund betrachtet einen entspannt hochgetragenen Katzenschwanz als Imponiergehabe.
  • In der Hundesprache wird eine warnend erhobene Katzenpfote als Bettelgeste gesehen.

Missverständnisse zwischen Hunden und Katzen sind also vorprogrammiert. Wachsen sie jedoch als Welpen „zweisprachig“ auf, ist es sehr wahrscheinlich, dass sie die dicksten Freunde werden. (as)

Titelbild: JackieLou DL / Pixabay

Bloggen kostet Zeit und Geld. Schätzt du meine Arbeit? Wenn ja, freue ich mich sehr über ein Trinkgeld für die Tierschutz-Kasse bei PayPal. Dein Energieausgleich kommt ausgewählten Katzenschutz-Projekten zugute! › Spenden für Katzen-Liebe

Ein Gedanke zu „Hund und Katze aneinander gewöhnen: So klappt es“

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert